Ehrenamt, Drohnen und Wehrpflicht
„Ehrenamt kann man nicht kaufen. Die Wertschätzung der Einsatzkräfte geschieht über Ausrüstung und Ausstattung, die ihnen zur Verfügung gestellt werden“, betonte Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, jetzt auf der von Svenja Stadler initiierten Blaulichtkonferenz in der Burg Seevetal. „Schnell gerät in Vergessenheit, dass es vorwiegend Ehrenamtliche sind, die uns in Notfällen zur Hilfe eilen“, so Stadler.
Die Konferenz, an der neben Ziebs auf dem Podium Norbert Böttcher (DRK-Kreisverband), Thomas Edelmann (Johanniter-Regionalverband), Matthias Groth (DLRG-Bezirk Nordheide) und Oliver Schildknecht (THW Stelle-Winsen) Platz nahmen, stand daher im Zeichen des ehrenamtlichen Engagements in den Bereich Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Kreisbrandmeister Volker Bellmann sprach vor rund 50 Gästen ein Grußwort und stellte nicht zuletzt die grundsätzlich gute Zusammenarbeit aller Organisationen vor Ort heraus. Sowohl die Vertreter der Hilfsdienste als auch die Gäste begrüßten die Möglichkeit, sich in einer Blaulichtkonferenz über Zustände und Befindlichkeiten offen austauschen zu können.
Als problematisch sahen die Diskutanten den Wegfall der Wehrpflicht und des Zivildienstes an, da dadurch die Gewinnung jüngerer Helfer sehr schwierig geworden sei. Der Einsatz von Drohnen wurde unisono positiv bewertet. Drohnen seien beispielsweise in der Wasserrettung sehr nützlich oder bei der Waldbrandbekämpfung. Vorausgesetzt, es werde ein vernünftiger, gesetzlicher Rahmen dafür geschaffen. Zur Zunahme der Gewalt gegen Rettungskräfte meinte Feuerwehr-Chef Ziebs, das sei eine gesellschaftliche Aufgabe, keine der Politik. „Ein weitere Punkt ist es, die Selbsthilfefähigkeit der Menschen zu verbessern“, sagte Ziebs. Nur dann könne ein Großteil unnötiger Rettungseinsätze vermieden werden.
Die Vielfalt der Themen unterstrich die Bedeutung einer regionalen Blaulichtkonferenz, und im Grunde waren sich alle einig, dass man so etwas wiederholen müsse. Vielleicht schon in einem Jahr. „Ich kann mir das sehr gut vorstellen“, so Svenja Stadler.