In Hamburg arbeiten – im Umland wohnen. Klingt ganz einfach, wenn da nicht der “Wahnsinn” auf unseren Straßen zum Alltag gehören würde.

Riesige Automengen wälzen sich aus allen Himmelrichtungen in die Metropole, sorgen für hohes Verkehrsaufkommen und Unfälle. Baustellen sorgen für kilometerlange Staus, schlechtes Vorankommen und Fahrzeiten, die einfach indiskutabel sind.
Diese Umstände sowie immens angestiegene Kraftstoffpreise haben viele Berufs- und Ausbildungspendler aus Stelle und Ashausen auf den Zug umsteigen lassen. Attraktiv wurde dies auch durch die Einbindung in den HVV-Tarif “Großbereich Hamburg” und die ansprechenden Metronom-Züge. Die Bahnhöfe Ashausen und Stelle werden ausschließlich von den Regionalzügen bedient und diese sind aufgrund der hohen Nachfrage insbesondere zu den Hauptverkehrzeiten an ihrer Kapazitätsgrenze. Doch es sollte noch schlimmer kommen, denn mit dem unbestritten notwendigen Bau des 3. und teilweise 4. Gleises musste das Zugangebot eingeschränkt, zeitweise durch Busse ersetzt werden. Mit dem neuen Bahn-Fahrplan (gültig Dezember 2010 bis Ende April 2011), haben die Bahnkunden weitere Einschränkungen – insbesondere wieder in den Hauptverkehrszeiten – hinzunehmen. Viele Steller und Ashäuser Pendler können und wollen sich nicht mit diesen Änderungen abfinden und fordern eine deutliche Fahrplanverbesserung. Besonders kritisiert wurde die Reduzierung von 5 auf 2 Zügen Richtung Hamburg in den Morgenstunden. Die Kritik der Pendler hat die Gemeinde Stelle an die Landesnahverkehrsgesellschaft in Hannover (LNVG), die die Leistungen im schienengebundenen Personennahverkehr (SPNV) bestellt, weitergeleitet. Wie die LNVG mitgeteilt hat, werden die Aussichten auf eine spürbare Fahrplanverbesserung als eher schlecht eingestuft. Bleibt zu hoffen, dass diese Auskunft nicht abschließend ist und das fortwährende Engagement der Seller Verwaltung letztendlich doch – zumindest teilweise – erfolgreich ist. Denn nur so werden die Pendler der Bahn verbunden bleiben und nicht, was die Verkehrssituation auf den Straßen weiter verschärfen würde, wieder auf das Auto zurückgreifen.