Die Steller Bürger, die sich an der SPD-Bürgerbefragung beteiligt haben, stehen mehrheitlich der Ansiedlung eines Aldi-Lagers kritisch gegenüber oder lehnen es ab. Aber es gibt auch Befürworter.
Dies ist das kurz zusammengefasste Meinungsbild, das sich aus einer nicht repräsentativen Bürgerbefragung der SPD-Stelle ergibt. Diese fand am 26. Juni 2014 vor Edeka Benecke sowie durch Email-Zusendungen hier auf unserer Homepage statt.

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Großes Interesse an unserer Bürgerbefragung

Die mehr als 100 Teilnehmer nennen mehrheitlich ablehnende Argumente. Am häufigsten wird die drohende Verkehrszunahme genannt, die zu größerer Lärmbelastung sowie mehr Abgasen führen würde. Viele Menschen befürchten zudem eine Minderung der Wohn- und Lebensqualität aufgrund des Landschaftsverbrauchs (der Naturzerstörung) sowie der von weitem sichtbaren Höhe des Gebäudekomplexes. Die Gemeinde würde zugebaut. Gerade wegen der Natur sei man aber nach Stelle gezogen. Auch werden häufig die bestehenden Hunde- und Pferdesportvereine genannt. Einige Teilnehmer lehnen die Ausweisung neuer Gewerbegebiete generell ab, zum Teil unter Verweis auf die aktuell praktisch schuldenfreie Gemeinde.
Die aus der Schuldenfreiheit und den sicheren zusätzlichen Einnahmen erwachsenden finanziellen Möglichkeiten nennen hingegen die Befürworter als wichtigstes Argument. Man könne die neue Gewerbesteuer für die Finanzierung von Bildungsprojekten in den Kitas und den Schulen nutzen und die Gebühren für Kindergarten, Krippe und Hort senken.

Auch sei der Verkehr derselbe, falls sich Aldi in Maschen ansiedeln sollte. Zudem sei es für die Gemeinde einfacher mit nur einem Investor verhandeln zu müssen und es könne nicht jedes größere Projekt, nach dem Motto „Nicht vor meiner Haustür“, verhindert werden. Schließlich seien doch bereits 80% der benötigten Fläche im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet ausgewiesen.
Interessant ist, dass aus beiden Lagern das bereits existierende Rewe-Lager als Argument herangezogen wird.

Die SPD-Stelle kommt nach dieser Bürgerumfrage zu dem Ergebnis, dass vor einer abschließenden Meinungsbildung noch viele Fragen grundsätzlich geklärt werden müssen. So ist z.B. nicht bekannt, wie hoch die zu erwartenden Steuereinnahmen für die Gemeinde Stelle, also nach Abzug des Anteils für das Land und den Kreis, wirklich sind. Die in der Presse genannten 6 Millionen zusätzlichen Gewerbesteuern sind aus Sicht der SPD-Stelle allerdings ein Vielfaches zu hoch, und damit völlig unrealistisch.
Unklar ist auch, wie viel An- und Ablieferverkehr es geben wird und wie straßenbaulich reagiert würde.

Weiter wurde mehrfach das Pro-Argument „Arbeitsplätze“ genannt. Zu klären ist allerdings, ob überhaupt neue Arbeitsplätze entstehen würden. Auch hier erscheinen die in der Presseberichterstattung genannten Zahlen deutlich zu hoch.

Die SPD-Stelle hat zu der Frage der Ansiedlung eines Aldi-Logistiklagers noch keine abschließende Meinung gefunden. Eine interne Abstimmung hat bisher ebenfalls nicht stattgefunden. Klar ist aber auch, dass eine Aldi-Ansiedlung um jeden Preis nicht in Frage kommt.
Die SPD-Stelle wird vielmehr die vielen Anregungen in Form eines Kriterienkatalogs weiterentwickeln.